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Russland: Weißes Rauschen am Polarkreis

Chupa festival stage

„White Noise“ ist ein ökologisches Kunst- und Kulturfestival, das jährlich seit 2010 an der Küste des Weißen Meeres stattfindet. Es ist eine Plattform für das kreative Potential der Menschen im Norden und spricht Menschen aus ganz Russland an.

White Noise 2016

„White Noise“ ist ein ökologisches Kunst- und Kulturfestival, das jährlich an der Küste des WeißenMeeres unter freiem Himmel in der Nähe des Dorfes Chupa abgehalten wird. Das Festival bot auch 2016 eine große Plattform für das kreative Potential der Menschen im Norden und spricht darüber hinaus Menschen aus ganz Russland und auch internationale Künstler an. An der im Rahmen des Festivals veranstalteten Regatta um den „Kandalaksha Bay Cup“ nehmen zahlreiche Jugendliche aus der Region teil.

Das Kunstfestival „White Noise“ hat sich zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens in Karelien entwickelt. Das Festival basiert auf den Prinzipien der harmonischen Interaktion zwischen Mensch und Natur. Multikulturalismus und die Meinungsfreiheit geben dem Festival eine helle Aura und Identität. Aufgrund seiner Einzigartigkeit ist das Festival „White Noise“ heute ein bedeutender Beitrag des Event-Tourismus in Karelien und bereichert die Wirtschaft und Kultur der Region. Das Festival findet jährlich seit 2010 in der Mitte des Sommers statt. Die Vielfalt der Geographie um den Veranstaltungsort bietet umfangreiche Möglichkeiten für Aktivitäten. Neben Gästen aus Karelien zog das Festival 2016 mehr als tausend Gäste und Teilnehmer aus allen anderen Regionen Russlands sowie Gäste aus Deutschland, Norwegen und Finnland an.

White Noise 2015

Das Festival fand am 16. bis 18 Juli 2015 statt und bot ein umfangreiches Kulturprogramm: Auftritte von Musikgruppen aus verschiedenen Städten Russlands sowie Meisterklassen, Workshops, Performances. Das Festival wurde von rund 1.200 Gästen besucht. Neben den Konzerten und Veranstaltungen im Rahmen des Festivals hatten die Besucher die Möglichkeit, die erstaunliche Natur der nördlichen Region, die Traditionen und die Kultur der Menschen Kareliens kennen zu lernen. Zu diesem Zweck waren Bootsfahrten in die Umgebung und Kunst- und Handwerkermärkte organisiert, wo lokale Künstler und Handwerksmeister  Gemälde, Skulpturen oder Dinge des Alltags zeigten und zum Kauf anboten.

In diesem Jahr fand in Verbindung mit dem Festival zum zweiten Mal eine Umweltkonferenz statt. Zu diesem Zweck wurde an einem neuen Standort das große kuppelförmige Zelt errichtet, in dem wie schon im ahr zuvor an zwei Tagen Vorträge und Präsentationen abgehalten wurden. Die Beiträge im Rahmen der Konferenz konzentrierten sich auf das natürliche und kulturelle Erbe in der Region des Weißen Meeres. Dabei ging es um das Bildungssystem im allgemeinen und um die gemeinsame Kulturlandschaft.

Die Besucher konnten an der Entstehung von Kunstobjekten aus natürlichen Materialien teilhaben und den kreativen Prozess begleiten. Objekte, die perfekt mit der Landschaft harmonieren, eine fabelhafte Atmosphäre schaffen und damit die Attraktivität des Ortes und das Image des Festivals steigern. Deutlich wird dabei, dass es nicht nur unsere Aufgabe ist den Strom von Touristen und Besuchern zu erhöhen, sondern vor allem zur Erhaltung und Verbesserung der natürlichen Grundlagen des Territoriums beizutragen.


Das neue Projekt „Waldpark Medvezhka“
Es wurde aktiv an dem Projekt „Waldpark Medvezhka“ gearbeitet. Einerseits wurde zu diesem Zweck auf eine Verbesserung der Infrastruktur auf der Halbinsel, auf der das Festival stattfindet, hingewirkt. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden in dieser Angelegenheit. Der Bürgermeister von Chupa unterstützt einen solchen Weg der Entwicklung und für seinen Teil versprach er den Bau einer Zufahrt sowie bei anderen wichtigen strategischen Fragen zu helfen. Dabei geht es auch um die Absicherung des rechtlichen Status der Halbinsel, um Sicherheit und ein solides Management für alle Aufgabenbereiche im Zusammenhang mit dem Festival zu erlangen.

Konferenz
White Noise Conference 2015
Auf der Konferenz 2015 (vlnr) Vasiliy Spiridonov, P.P. Shirshov RAS; Prof. Alexander Tsetlin, Moskauer Staatliche Universität, Prof. Yury Plyusnin, Hochschule für Wirtschaft.

Resolution der Konferenz 2015

White Noise 2014

Es war bereits der fünfte Jahrestag seit Beginn der Veranstaltungsreihe. Es wurde ein umfangreiches Kulturprogramm organisiert, mit Auftritten von Musikgruppen aus verschiedenen Städten Russlands, DJs, Solisten. Insgesamt wurden etwa dreißig Musikprojekte eingeladen, sowohl populäre Künstler als auch Anfänger. Dazu kam eine Künstlergruppe mit einer Feuershow und zirzensischen Darbietungen. Etwa 100 Personen, darunter eine Gruppe von Designern, waren an der Gestaltung des Festivals künstlerisch beteiligt. Die Besucherzahl konnte nochmals gesteigert werden, sicherlich auch wegen der Werbung in sozialen Netzwerken und durch die Einladung berühmter Musiker und Musikerinnen. Das Interesse der Öffentlichkeit für das Festival wächst deutlich und „White Noise“ erreichte zum Beispiel die Top Ten der interessantesten Festivals in Russland auf dem Internetportal http://myfest.ru.

Die Veranstaltung fand in einer positiven Weise ohne Zwischenfälle und Störungen statt. Im Vorfeld der Veranstaltung wurden alle wichtigen Dienste informiert (Polizeistreifen, Verkehrspolizei, Rettungsdienst, Federal Drug Control Service) und die Einsatzbereitschaft sichergestellt. Das Festival wurde von rund 1.200 Gästen von Nah und Fern besucht. Dies ist ein guter Impuls für die Wirtschaft des Dorfes, den die Verpflegung, Unterkunft, Transfers und andere Dienstleistungen werden von Anwohnern erbracht. Insgesamt hat sich die allgemeine Stimmung in der Bevölkerung verbessert, denn seit langer Zeit geschieht etwas in Chupa auch unter Kostengesichtspunkten ganz transparent. An das Festival werden mit Blick auf die Entwicklung des städtischen Gebietes und der gesamten Region hohe Erwartungen geknüpft.

Erstmals fand in diesem Jahr zusammen mit dem Festival in einem kuppelförmigen, großen Zelt eine Umweltkonferenz statt. Wissenschaftler, Doktoranden und Studenten aus verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen, Mitarbeiter regionaler und kommunaler Behörden und Einheimische als Hüter des gemeinsamen Erbes haben vom 18. bis 20. Juli 2014 an einer Konferenz in Chupa teilgenommen und an verschiedenen Themen gearbeitet. Insgesamt 58 Personen nahmen daran teil und 30 Publikationen wurden überwiegend von den Autoren selbst vorgestellt, darunter Mitarbeiter des Zoologischen Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAS), des Institut für Sprache, Literatur und Geschichte der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität, dem Karelischen Forschungszentrum der RAS, dem Shirshov Institut für Meereskunde der Russischen Akademie der Wissenschaften, dem WWF – Russland und vielen weiteren renommierten Einrichtungen Russlands.

White Noise 2014
Konferenzzelt
Festival stage

White Noise 2013

Als offizieller Organisator des Festivals 2013 trat in diesem Jahr die zu diesem Zweck gegründete „Gemeinnützige Partnerschaft zur Organisation kultureller Großveranstaltungen Karelia-Festival“ auf. Die örtliche Verwaltung hat das Festival aktiv unterstützt, sowohl bei verwaltungsrechtlichen und das Gelände betreffenden Fragen als auch durch Bereitstellung von wichtigen technischen Einrichtungen und Versorgungsdienstleistungen wie Bio-Toiletten, der Müllabfuhr und der Stromversorgung.

Das Festival fand auch im Zusammenhang mit der Regatta „Pokal der Kandalakscha-Bucht 2013“ statt. Beide Veranstaltungen vereinten insgesamt 750 Gäste auch aus anderen Regionen und dem Ausland, davon besuchten 600 Gäste das Festival und 150 die Regatta.

Ein umfangreiches Kulturprogramm war organisiert worden: Es traten Musikgruppen aus verschiedenen russischen Städten und sogar Gastkünstler aus Deutschland und Israel auf. Ca. 30 Musikprojekte waren eingeladen worden, unter ihnen sowohl populäre als auch bisher unbekannte Gruppen, DJs und Solisten, außerdem Künstlergruppen, die Feuer-Shows und Performances zum Besten gaben. Insgesamt waren einschließlich der Organisatoren ca. 100 Künstler vor Ort. Die Besucherzahlen haben sich 2012 aufgrund aktiver Werbung in sozialen Netzwerken und der Anziehungskraft der eingeladenen bekannten Musiker bedeutend erhöht. Das Interesse des Publikums am Festival steigt merklich, laut Internetportal http://myfest.ru/ z.B. ist das Festival eins der 10 interessantesten Festivals Russlands.

Neben den Darbietungen des Festivals konnten die Besucher die Natur und die Kultur der Menschen in der Region kennenlernen. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen des Festivals Schiffsausflüge sowie der Handwerkermarkt organisiert, wo Erzeugnisse einheimischer und fremder Handwerksmeister sowie Bilder und Skulpturen von Künstlern vorgestellt wurden.

Das Festival wurde von ca. 700 angereisten und einheimischen Gästen besucht. Die Anwesenheit auch ausländischer Gäste war ein guter Anreiz für die Wirtschaft des Dorfes, denn Dienstleistungen wie Verpflegung, Unterkunft und Transport werden von den örtlichen Bewohnern angeboten. Dies ist der allgemeinen Stimmung unter der Bevölkerung zuträglich, da sich in Tschupa schon lange nichts Spannendes und wirtschaftlich Interessantes mehr ereignet hatte. Auf dem Festival liegen daher große Erwartungen und man hofft, dass es der Entwicklung von Tschupa neuen Schwung verleiht.

White Noise Concert
White Noise Visitors

White Noise 2011

Im Juni 2011 fand zum zweiten Mal das Openair-Festival „White Noise“ - „Weißes Rauschen“ - in Chupa im russischen Karelien am Weißen Meer statt. 32 Kilometer südlich des Polarkreises liegt auf der Halbinsel Medvezhka das alte karelische Dorf Pomorski Chupa als Veranstaltungsort für das jährliche Fest.

Das Programm bietet Stars und junge Künstler der karelischen Musikszene, auch Musiker aus anderen Ländern. Performances, verschiedene Kunstprojekte, ein Handwerkermarkt und Touren an der Küste gehören dazu. Die Organisatoren des Festivals „White Noise“ sehen ihre Priorität in der Entwicklung und Unterstützung der typischen, indigenen Kultur des Nordens. Dazu gehören die Vertrautheit mit der Natur, als ein Appell an die eigenen Wurzeln, aber auch die moderne Interpretation.

2011 wurden wieder etwa 1.000 Besucher aller Altersgruppen gezählt. Mehr als 200 von ihnen kamen aus entfernten Städten Russlands, aus Murmansk, Archangelsk, Sewerodwinsk, Kandalakscha, Petrosawodsk, St. Petersburg, Moskau, Brjansk, etc. Der überwiegende Teil der Gäste aber waren Bewohner Chupas und der Region Louhi.

Yury Rybacov berichtet, dass trotz Kälte und Regen sowie der Schwierigkeiten bei der Unterbringung und Verpflegung der hohe Norden die Menschen so inspiriert hat, dass sie wiederkommen wollen. Nicht umsonst heißt es, dass „es schwer ist, sich für den Norden zu entscheiden, aber wenn man es getan hat, vergisst man ihn nie mehr. Hier gibt nur die schöne nordische Natur, Meer und Taiga."

2011 festival poster
2011 festival poster

White Noise 2010

Bereits 2010 fand auf der Halbinsel "Vershinnyi" in der Chupa Bucht am Weißen Meer das größte Musikfestival der Louhi Region statt, das Festival "Weißes Rauschen". Es wurde von etwa 1.000 Menschen aller Altersgruppen besucht. Mehr als zweihundert Besucher kamen aus entfernten Städten Russlands, aus Murmansk, Archangelsk, Sewerodwinsk, Kandalakscha, Petrosawodsk, St. Petersburg, Moskau, Brjansk, etc. Der überwiegende Teil der Gäste aber waren Bewohner Chupas und der Region Louhi.

Das Festival gestalteten 60 Musiker und 10 bildende Künstler. Ein wichtiges Ziel des Festivals ist die Unterstützung und Förderung der nordischen kulturellen Traditionen in all ihren Formen und der kulturellen Vielfalt der Völker des Nordens. Daher war das Leitmotiv des Festivals als auch das Auswahlkriterium für die musikalischen und künstlerischen Gruppen die ethnische Komponente in der Musik, in den künstlerischen Projekten und den Werken von Künstlern und Handwerkern.

Neben den Konzerten des Festivals spielte die Möglichkeit zum Naturerlebnis eine bedeutende Rolle. Um diese Ziele zu erreichen, wurden mehrere Programmpunkte organisiert:

1. Eine Kunsthandwerksmesse, mit Arbeiten aus der Region und darüber hinaus.

2. Eine Performance, vorgetragen von Gästen aus Sewerodwinsk.

3. Mehrere Exkursionen zu Plätzen, die typisch für die nördliche Region sind, wie ein Ausflug in das Delphinarium mit Beluga Walen im Dorf Nilmoguba, eine Reise tief in die Taiga auf den höchsten Aussichtspunkt, der eine herrliche Aussicht bietet und Segeln entlang der Küste.

Highlights des Programms waren die «Fakire» mit ihrer Feuerschow und eine Schlagzeug-Aufführung auus dem Musical-Projekt «Rhythm».

Das Musik-Programm setzte sich aus unterschiedlichen Stilrichtungen zusammen. Es gab Instrumentalmusik aus Rock, Ethno, Folk und elektronische Music aus Ambient, Trance, Electro, Progressive, Lounge und Chillout.

Trotz Kälte und Regen, den Schwierigkeiten bei der Unterbringung und Verpflegung hat der Norden die Menschen so inspiriert, dass sie wiederkommen wollen. Nicht umsonst heißt es, dass "es schwer ist, sich für den Norden zu entscheiden, aber wenn man es getan hat, vergisst man ihn nie mehr." Analysiert man das Projekt vor dem Hintergrund der Bedingungen von Chupa und Umgebung, ergeben sich in der Hauptsache durchaus positive Perspektiven, wenngleich es noch keinen wirklichen Tourismus in der Region gibt. Die Entwicklung einer Tourismusindustrie erfordert hohe Investitionen, Innovationen, Ressourcen und lernfähiges Personal. Dies ist zeichnet sich für die Region Chupa nicht ab. Hier gibt nur die schöne nordische Natur, Meer und Taiga.

White Noise Peninsula
White Noise - Veranstaltungsort